Behandlung stressbedingter Störungen bei Kindern

Oft sind psychosoziale Belastungssituationen die Ursache für die „Enuresis nocturna“, das Einnässen im Schlaf, beispielsweise in der Folge der schweren Flutkatastrophe in Teilen Deutschlands. Am St.-Antonius-Hospital in Eschweiler, das ebenfalls mit erheblichen Flutschäden zu kämpfen hat, fördert die Stiftung KinderHerz daher das Forschungsprojekt „Funktionelle Harninkontinenz bei Kindern“ als eines der möglichen Stresssymptome.

Projektort:
St.-Antonius-Hospital Eschweiler

Zeitplan:
2 Jahre

Projektleitung:
Prof. Dr. med. Joachim Steffens

Fördervolumen:
13.450 €

Flutkatastrophe als Auslöser von Harninkontinenz bei Kindern

Inkontinenz im Schlaf gehört zu den häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter. Etwa 7–15% der Altersgruppe der 7-Jährigen sowie etwa 5% der 10-Jährigen sind von der sogenannten primären Enuresis nocturna betroffen - Jungen doppelt so häufig wie Mädchen. Doch was ist die Ursache für das nächtliche Einnässen?

„Die Kinder mit Blasenfunktionsstörungen sind durch Hochwasser und fehlende Behandlungsmöglichkeiten geschädigt. Die geplante Hilfsaktion wird die Kinderherzen höher schlagen lassen.“

Prof. Dr. med. Joachim Steffens

Enuresis nocturna als Folge psychosozialer Belastungssituationen

Häufig ist nächtliches Einnässen (Enuresis) die Folge psychosozialer Belastungssituationen bei Verlustängsten oder durch lebensbedrohliche Ereignisse - wie der schweren Flutkatastrophe im Juli 2021. Hochwasser und Überschwemmungen verursachten gewaltige Schäden in Nordrhein-Westfalen, Mittel- und Süddeutschland, so auch in Eschweiler. Am St.-Antonius-Hospital zerstörten die Wassermassen das gesamte Untergeschoss des Aachener (RWTH) Lehrkrankenhauses.

Doch finanzielle Schäden sind nicht alles: Vor allem die Kinder der Region sind in Folge der Naturkatastrophe enormen psychosozialen Belastungssituationen ausgesetzt. Diese haben großen Einfluss auf das psychologische Wohlbefinden und Selbstbewusstsein der betroffenen Kinder. Diesen Kindern soll mit dem Förderprojekt der Stiftung KinderHerz geholfen werden.

Moderne Technik als Teil eines multimodalen Therapiekonzepts

Übrigens: Mit 70 Euro können Sie eine
komplette Therapiestunde finanzieren

Mit dem Förderprojekt verfolgt Prof. Dr. med. Joachim Steffens, Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie am St.-Antonius-Hospital und Leiter des Förderprojekts, gemeinsam mit seinem Team mehrere Ansätze. Zum einen sollen spezifische Fort- und Weiterbildungsprogramme Pflegekräfte und das ärztliche Personal auf die richtigen Therapiemaßnahmen vorbereiten. Zum anderen soll den betroffenen Kindern unter Einsatz moderner Medien (u.a. Tablets und Smartwatches) ein multimodales Therapiekonzept angeboten werden. Dabei soll gezieltes Beckenbodentraining die körpereigenen Selbstwahrnehmung verbessern, die psychosozialen Belastung mindern und das Selbstwertgefühl betroffener Kinder erhöhen.

Wie bei der 8-jährigen Lena. Das Mädchen leidet an Blasenentleerungsstörungen und wiederkehrenden Harnwegsinfektionen aufgrund erhöhten Beckenbodenkrampfes beim Wasserlassen. Durch Erlernen einer entspannten Blasenentleerung mit Hilfe eines apparativen Biofeedbackverfahrens sollte dem Kind unter fachlicher Anleitung geholfen werden. Dabei wird Lena der Beckenbodenkrampf beim Wasserlassen auf einem Tablet gezeigt, damit sie sieht, was in ihrem Körper passiert. Dieses Gerät wurde jedoch durch die Flut zerstört, so dass Lenas Behandlung nicht fortgesetzt werden kann.

Ihre Hilfe kommt an: Der aktuelle Projektstand

Update: Nach der Integration der Klinik in das Hauptgebäude des Krankenhauses kann seit Oktober 2021 wieder eine kinderurologische Sprechstunde zur Behandlung der bettnässenden Kinder angeboten werden. Eine urodynamische Funktionsdiagnostik mit Harnstrahlmessung und simultanem Beckenboden-EMG wurde angeschafft und kann gezielt zur Abklärung von Blasenfunktionsstörungen eingesetzt werden. Die Untersuchungstechnik wurde nach der Flutkatastrophe neu etabliert.

Ausblick: In den nächsten Monaten erfolgt der Ausbau der kinderurologischen Untersuchungsmethoden. Die Anschaffung ergänzender Untersuchungsmaterialien zur Diagnostik der kindlichen Blasenentleerungsstörungen ist geplant. So ist eine Versorgung einnässender Kinder gewährleistet, die durch die Flutkatastrophe psychosomatisch geschädigt wurden.

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Roland Marzoch
Projektleitung Förderbereiche und Spenderkommunikation

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