Überleben dank Reanimation
Ein Baby kommt mit einem Herzfehler auf die Welt und muss sofort wiederbelebt werden. Solche Reanimationsereignisse sind oft lebensrettend, aber auch belastend. Wie viele Kinder in Deutschland betroffen sind, ist nicht belegbar. Fakt ist aber, dass Kinder mit einem angeborenen Herzfehler, im Vergleich zu gesunden Kindern, etwa drei Mal häufiger von Reanimationsereignissen betroffen sind.
Ursache und Auswirkung
Was der Auslöser für das Herz-Kreislauf-Versagen ist und welche Auswirkungen eine Reanimation hat, ist bisher in Deutschland noch nicht ausreichend untersucht worden. Das ist Ziel unserer Studie in Leipzig: Alle Daten zu erfassen, genau zu interpretieren, z. B. die Häufigkeit einer Reanimation bei bestimmten Herzfehlern direkt nach der Geburt, im ersten Lebensjahr etc. und alle Daten ins Verhältnis zu setzen. Die Aussagekraft konventioneller laborchemischer Parameter soll bestätigt werden und damit auch eine mögliche Risikoeinschätzung für die kleinen Herzpatienten. Bei ausreichender Datenlage könnten Risikoprognosen möglich werden: Wie lange muss ein Herzkind nach einer Reanimation in der Klinik bleiben – das ist nur eine Frage von vielen, die in der Registerstudie untersucht werden.

Teil des Studienteams des Herzzentrums Leipzig

Dr. Weidenbach bereitet das Team im Rahmen eines hausinternen Reanimationskurses auf den Ernstfall vor

Dr. Nilson macht eine neurologische Untersuchung bei einem Kind auf der Kinder-Intensivstation.

Dr. Löffelbein macht eine echokardiografische Untersuchung im Rahmen einer ambulanten Vorstellung
Risikoprofil und Vorsichtsmaßnahmen
Unterschiedliche Faktoren haben Einfluss auf das Überleben des Herzkindes nach Reanimation und auf die weitere Entwicklung. Diese sind auch relevant für die Qualitätssicherung in den Kinderherzzentren. Ein Faktor ist z.B. die klinische Erfahrung des Pflegepersonals. Aber auch der Zeitpunkt des Herzstillstands, wie Wochentag und Uhrzeit, können unterschiedliche Auswirkungen haben. Diese Faktoren zu benennen und zu erfassen, ist Aufgabe dieser Studie.
Zudem soll die neurokognitive Entwicklung der Herzkinder mit angeborenem Herzfehler nach einer Reanimation umfassend untersucht werden. Die standardisierte Erfassung dieser Daten von Neugeborenen und Kindern ermöglicht die Ableitung möglicher Risikogruppen und eine Einschätzung des prognostischen Wertes einzelner klinischer Parameter. Besondere Vorsichtsmaßnahmen bei hohem Risikoprofil können daraus resultieren – damit betroffene Herzkinder weniger leiden.
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