Lichtblicke für kleine Herzen

Hightech-Oberflächen berühren das Leben von Herzkindern

Bessere OP-Hilfsmittel erzeugen

Gemeinsam mit seinem Doktoranden Rouven Zimmer arbeitet er an einer Idee, die mehr ist als ein Forschungsprojekt: Sie wollen durch technische Neuerungen Kindern mit schweren Herzfehlern eine bessere, sicherere Zukunft ermöglichen. Im Zentrum steht ein besonderes Thema, nämlich die Oberflächenstruktur von medizinischen Produkten. Dahinter verbirgt sich eine große Vision: „Wir können heutzutage Oberflächen von Objekten so gestalten, dass sich Körperzellen und Bakterien ganz gezielt zu ihnen verhalten“, erklärt Prof. Mücklich. 

Das kann für OP-Technologie Wunder bewirken: Mithilfe von Lasertechnologie verändern die Forscher die winzig kleinen Oberflächen von Stents, den Röhrchen, die verengte Blutgefäße offen halten. Dabei verzichten sie bewusst auf Chemie. Stattdessen erzeugen sie durch die Überlagerung von intensiven Laser-Blitzen mikroskopisch feine geometrische Muster, die das Verhalten der Zellen präzise steuern können.

Personalisierte Kinderherzmedizin fördern

Für Erwachsene gibt es bereits medikamentös beschichtete Stents. Doch für Kinder sind diese nicht zugelassen – sie sind noch zu unsicher, zu ungenau dosierbar. „Kinderkardiologen fehlen manchmal schlicht die Mittel, um ein Kind richtig zu versorgen“, berichtet Rouven Zimmer. „Wenn unsere Oberflächen funktionieren, könnten wir im besten Fall Leben retten.“

Die Ergebnisse aus den Laboren sind vielversprechend: Erste Tests zeigen, dass bestimmte Strukturen das Zellwachstum hemmen – und damit gefährliche Komplikationen verhindern könnten. Der nächste Schritt besteht in der Übertragung auf echte Implantate für Herzkinder.

„Wir können bald unsere Oberflächenstrukturen individuell anpassen – personalisierte Medizin, weil jedes Kind einzigartig ist“, schließt Prof. Mücklich. „Das ist eine riesige Chance für Herzkinder – und ein Appell an alle, die Forschung möglich machen wollen, dranzubleiben.“

Das Einsetzen von Implantaten ist in der Kinderherzmedizin gängige Praxis. Der Körper kann allerdings mit Entzündungs- und Abstoßungsreaktionen auf sie reagieren. Im Saarland forschen Kinderherzspezialisten daher an optimaleren Implantat-Oberflächen.

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