Immer einen Schritt weiter

100 Kilometer zu Fuß. Gegen den inneren Schweinehund und für den guten Zweck.

Für unsere Herzkinder einmal rund um Sylt

Schon die Anreise nach Sylt gestaltet sich schwierig. Schwere Unwetter fegen über Schleswig-Holstein und legen den Bahnverkehr stellenweise komplett lahm. Durchnässt und mit fünf Stunden Verspätung komme ich an meiner Unterkunft an. Schlimmer als Wind und Regen sind jedoch die Zweifel: Vielleicht war es doch keine gute Idee, ohne Vorbereitung eine Langstreckenwanderung über 100 Kilometer anzugehen?

Selbst unter den Megamärschen gilt die Veranstaltung auf Sylt als ambitioniert. Das Wetter auf der Insel schlägt Ende Oktober regelmäßig Kapriolen. Zudem warten kräftezehrende Passagen über den Strand und durch die Dünen auf die 666 Teilnehmer. Zumindest das Wetter spielt an diesem Wochenende aber mit. Der Sturm flaut pünktlich ab und hier und da lässt sich sogar die Sonne blicken.

Rechtzeitig zum Start finde ich meine Wanderbegleitung Niklas. Er ist ebenfalls für die Stiftung in Sylt und ein erfahrener Langstrecken-Wanderer. Mehr als einmal wird er mir in den nächsten knapp 22 Stunden mit Rat und Motivation zur Seite stehen. 

Die ersten Stunden vergehen schnell und das flotte Wandern durch die herbstliche Szenerie macht Spaß. Am ersten Versorgungspunkt treffe ich Frank, ebenfalls ein KinderHerz-Läufer, und habe noch nichts zu klagen. Das ändert sich spätestens ab Kilometer 40. Die Anstrengung der letzten Stunden und der Wind machen mir zu Schaffen. Zwischenzeitlich befürchte ich bei jedem Schritt einen Krampf in meinen Muskeln, von denen ich mittlerweile jeden einzelnen spüre.

Spätestens mit den ersten Blasen denke ich ans Aufgeben - mehr als ein Mal. Niklas rät mir, immer nur bis zur nächsten Kurve zu denken, und das funktioniert. Ich versuche mir außerdem immer vor Augen zu führen, warum ich das hier mache. Auch das hilft mir durch das Zwischentief. Nach etwa 60 Kilometern und mehr als zwölf Stunden auf den Beinen ist dann klar: Heute gibt keiner von uns auf!

Die 20 Kilometer vom letzten Versorgungspunkt bis zum Ziel sind seltsam entspannt. Der Körper hat sich an die Anstrengung und die Monotonie gewöhnt. Immer nur einen Fuß vor den anderen. Die Sonne geht auf und die ersten Häuser von Westerland sind schon zu sehen. Nach fast 22 Stunden ist es dann so weit: Abgekämpft, aber stolz, kommen wir wieder bei der Musikmuschel an und kriegen unsere Medallie umgehängt.

Zurück bleibt - neben Muskelkater und schmerzenden Knien - eine beeindruckende neue Erfahrung. Und das gute Gefühl, zusammen mit anderen KinderHerz-Läufern ein tolles Projekt unterstützt zu haben. Und ja. Trotz der Schmerzen würde ich es noch einmal machen. Vielleicht ja wieder auf Sylt...

 

 

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Bernd Gröne
Projektleitung Eventmanagement