Dr. Daniel Biermanns Traum von einer lebenden Herzkammer

Das Fontantunnel-Projekt in Hamburg und Aachen

Neue Chancen auf Leben

Biermanns Ziel ist es, gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen, einen Gewebeschlauch aus körpereigenen Zellen herzustellen, der als pulsierende Herzstruktur für Kinder mit Einkammerherzen eingesetzt werden kann. „Wir reden hier nicht von irgendeiner Technik, sondern von einer Idee, die zukünftig gute und lange Leben schenken kann“, sagt Biermann. „Sie soll Kindern, die ohne unsere Hilfe kaum eine Chance haben, dabei helfen, das Erwachsenenalter zu erleben.“

Im Mittelpunkt der Forschung steht das sogenannte Tissue Engineering, die Züchtung von Herzgewebe aus Stammzellen. Mit dieser Methode sollen aus Zellen kontraktile, schlagende Strukturen geformt werden, die den Blutfluss in der Fontanzirkulation – einer operativen Notlösung für Kinder mit nur einer Herzkammer – aktiv unterstützen können.

„Unser Ziel ist es, damit auch die Lebensqualität dieser Kinder deutlich zu verbessern. Aktuell leiden viele Fontanpatienten in ihrer Jugend an Folgeerkrankungen wie Herzschwäche oder gar Organversagen“, erklärt Biermann. „Wir wollen das ändern. Dank der Unterstützung durch die Stiftung KinderHerz hat mein Team bereits bedeutende Fortschritte erzielt. So konnten durch innovative Systeme die Gewebereifung und die Funktionalität der Herzmuskelzellen nach und nach verbessert werden. Aber es bleibt noch viel zu tun.“

Der Antrieb: Hoffnung schenken

Biermanns Motivation ist dabei nicht nur wissenschaftlicher Natur. Sein Engagement wurzelt tief in der Begegnung mit den kleinen Patienten, deren Schicksale er tagtäglich miterlebt, begleitet und die ihm oft nahegehen: „Wenn ich ein 13-jähriges Kind sehe, das an den Grenzen unserer medizinischen Möglichkeiten leidet, bricht mir das das Herz. Diese Kinder verdienen mehr – und wir haben die Verantwortung, alles dafür zu tun.“

Die Herausforderungen sind nach wie vor enorm, doch Biermann bleibt optimistisch: „Wir sind auf einem guten Weg. Mit weiterer Unterstützung können wir die Forschung vorantreiben und vielleicht in einer neuen Studienphase die ersten realistischen Anwendungen unserer Konzepte testen.“ Sein Wunsch für die Herzkinder ist dabei immer noch der vom Anfang: „Sie sollen eine Zukunft ohne Einschränkungen haben. Ein Leben, das sie genießen können – mit einem Herzen, das sie nicht im Stich lässt.“

Kleine Patienten mit nur einer funktionierenden Herzkammer überleben dank Fontanoperationen immer häufiger. Doch oft haben sie im späteren Leben mit Folgeerkrankungen zu kämpfen. Wir unterstützen die Entwicklung neuer Methoden, wie etwa künstlicher Herzkammern aus lebendem Gewebe, um das Leben herzkranker Kinder zu retten.

Zum Projekt

Alles scheint perfekt, doch bei einer Routineuntersuchung im fünften Monat erkennt die zuständige Gynäkologin einen schweren Herzfehler bei einem der Babys. Es leidet am Hypoplastischen Linksherzsyndrom, hat also nur ein „halbes Herz“. Erschwerend hinzu kommt: Das Herz sitzt auf der rechten Seite und ist in sich verdreht. Ein Schock für die ganze Familie. Was sollen sie tun?

Kians Geschichte

Übrigens: Mit 90 Euro können Sie die Herstellung und Kultivierung von Herzmuskelgewebe finanzieren.

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