Müllers Alltag ist geprägt von einem Wechselspiel zwischen Forschung und Praxis. Er hat inzwischen zahlreiche Projekte in der Kinderherzmedizin geleitet, die sich mit dem Zusammenspiel von Sport, Bewegung und Herzgesundheit befassen. In den letzten Jahren hat sich sein Fokus verlagert, weg von traditionellen Methoden und hin zu digitalen Lösungen. Warum? Weil er erkannt hat, dass viele seiner Patienten, insbesondere die jungen, nicht immer vor Ort sein können, aber dennoch in seine Aktionen eingebunden werden sollten. Das von der Stiftung KinderHerz geförderte Projekt "Digital Health Nudging" stellte einen wichtigen Schritt in diese Richtung dar. Über WhatsApp-Nachrichten, die sie an die tägliche Dosis Sport erinnerten, konnten mehr Kinder motiviert werden, ihre Gesundheit aktiv zu verbessern.
Für Prof. Müller war das Projekt ein absoluter Erfolg, aber auch erst der Anfang für weitere Aktionen. Sein Ziel? Ein ganzheitlicher Ansatz zur Verbesserung der Gesundheit seiner kleinen Patienten. Denn es kann immer noch mehr für ein besseres Gesundheitsverständnis bei herzkranken Kindern getan werden. Müller sagt: „Wir dürfen die Kinder nicht in Watte packen. Wir müssen sie ermutigen, ein aktives Leben zu führen, trotz ihrer angeborenen Herzfehler.“ Das aktuelle Projekt, an dem der Sportwissenschaftler jetzt mit der Stiftung KinderHerz arbeitet, hört auf den Namen "Digital Heart Buddy". Es soll zu einer umfassenden Plattform heranwachsen, die nicht nur einzelne Fragen zu Bewegung und Ernährung behandelt, sondern auch andere Aspekte der Gesundheit abdeckt. Von digitalen Sportkursen bis hin zu alltäglichen Empfehlungen für eine gesunde Lebensweise wird dort alles zentral vorhanden sein.
Der Weg dorthin ist nicht immer leicht. Aber Müller ist entschlossen, seine Vision zu verwirklichen. Was ihn dabei antreibt, ist die Zukunft seiner Herzkinder. Als zweifacher Vater weiß er, wie wichtig es ist, dass alle Kinder eine Perspektive haben – und auch viel Selbstbewusstsein. „Die meisten Kinder können mehr, als ihnen zugetraut wird, auch von ihren Eltern“, sagt er mit einem optimistischen Lächeln. „Sie brauchen nur ein wenig Unterstützung, um ihr volles Potenzial zu entfalten.“ Und dazu zählt natürlich auch unsere. Gemeinsam mit Ihnen setzen wir uns tagtäglich ein, um allen Herzkindern dieser Welt Anteil am ganzen, vollen Leben bieten zu können.