„Wir wollen jeden Tag etwas besser werden”

Prof. Dr. Stephan Schubert (Bad Oeynhausen) im Gespräch

Die ganze Familie im Blick

Ein vielversprechender Ansatz ist die familienorientierte Versorgung, wie sie in Bad Oeynhausen praktiziert wird: Wenn ein Kinderherz im Westen Deutschlands nicht richtig wächst oder schlägt, ist es gut möglich, dass es dort von Prof. Dr. Stephan Schubert untersucht wird. Über 1300 kleine Patienten werden im von ihm geleiteten Zentrum für angeborene Herzfehler jährlich stationär aufgenommen. 4500-5000 weitere behandeln Schubert und sein Team ambulant. „Gerade bei solch hohen Fallzahlen ist es wichtig, die individuelle Patientengeschichte niemals aus dem Blick zu verlieren“, sagt der Kinderherzmediziner. „Daher legen wir hier in Bad Oeynhausen sehr großen Wert auf einen ganzheitlichen medizinischen Ansatz. Um dieses Ziel effektiv zu verfolgen, wurde in den vergangenen Jahren eine groß angelegte Studie durchgeführt.“

Kooperation mit vielen Beteiligten

Dafür bietet das Zentrum in Bad Oeynhausen ideale Voraussetzungen. Als engste Vertrauensperson kann jeweils ein Elternteil von Kindern im Alter von bis zu sieben Jahren mit aufgenommen werden und so während des gesamten Behandlungsprozesses vor Ort sein. In den letzten anderthalb Jahren wurde die Station zudem noch einmal umgebaut und modernisiert. Die Herzkinder können auf dem 2021 eröffneten neuen Spielplatz vor Ort draußen spielen, werden regelmäßig durch Therapiehunde und Clowns aufgeheitert und vor allem im Alltag unterstützt. „Es gibt bei uns einen extra Raum für Schulaufgaben, aber auch die Möglichkeit zu spielen und sich von der Station zurückzuziehen. Dort organisieren wir Spieltherapiesitzungen, kooperieren mit Psychologen und binden unsere Kontaktschwestern und Case Manager in alle Aktionen ein.“

Jedes Herz zählt

In der Studie zur familienorientierten Versorgung wurden die Eltern zielgenau befragt, um die Prozesse zu analysieren und dann auch weiter zu optimieren: „Mit dem Projekt wollen wir evaluieren, wie und wo wir jede einzelne Therapie bestmöglich gestalten können,“ erklärt Schubert. „Aktuell werden die Ergebnisse ausgewertet und mit Informationen aus anderen Kliniken verglichen. Anschließend wollen wir sie nutzen, um neue Konzepte zu planen und umzusetzen.“

Der Kinderkardiologe betont in diesem Zusammenhang ganz deutlich: „Wir wissen aus unseren täglichen Erfahrungen, wie wachsam wir trotz aller Routine sein müssen, um die uns anvertrauten Kinder bestmöglich zu versorgen. Dafür müssen aktiv Probleme und Sorgen erkannt und angegangen werden – wir wollen jeden Tag versuchen, etwas besser zu machen. Zum Glück habe ich ein großes Team, das dafür bereits viel leistet. Aber die strukturellen Herausforderungen sind dennoch nicht wegzudiskutieren: Überall kann etwas optimiert werden, und alle können dazu beitragen, etwa mit Spenden an die Stiftung KinderHerz, die uns seit vielen Jahren in diesem Anliegen unterstützt!“

Ein angeborener Herzfehler ist eine schwere Erkrankung. Die kleinen Patienten und ihre Familien werden dadurch sehr belastet. Damit sie dennoch zusammenhalten, müssen alle mit an Bord.

Zum Projekt

Mit einer Spende in Höhe von 120 Euro ermöglichen Sie zwei Stunden Hausaufgabenbetreuung für Herzkinder in Bad Oeynhausen.

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