Um die medizinische Versorgung zu verbessern, fördert die Stiftung KinderHerz Forschungsprojekte an Kinderherz-Zentren in ganz Deutschland. Trotz des medizinischen Fortschritts gibt es ein hohes Optimierungspotenzial sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie, der Medizin-Technik und der Pflege von Herzkindern. Anlässlich ihres 10. Jubiläums im Jahr 2016 hat die Stiftung KinderHerz den KinderHerz-Innovationspreis für Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen.
Mit unserem Innovationspreis möchten wir Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler motivieren, ein Forschungsprojekt im Bereich der kindlichen Herzerkrankungen zu initiieren. Diese tragen dazu bei, die Versorgung herzkranker Kinder an den Kinderherz-Zentren zu verbessern. Der KinderHerz-Innovationspreis wird durch das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung in NRW mit 150.000 Euro gefördert.
KinderHerz-Innovationspreis 2018
Kleinen Herzpatienten helfen – das machen Ärzte, Doktoranden und Mitarbeiter aus der Pflege täglich. Sie machen Fortschritte im Labor, auf der Intensivstation und im Klinikalltag. Der KinderHerz-Innovationspreis soll da, wo es nötig ist, die Umsetzung zukunftsweisender Projekte im Bereich der Kinderherz-Medizin ermöglichen. Er wird in den drei Kategorien Innovative Forschung (100.000 Euro), Nachwuchs und Pflege (je 25.000 Euro) verliehen. Auch wenn nicht jedes eingereichte Forschungsvorhaben honoriert werden kann, so wird jede Idee und jedes Konzept zur Weiterentwicklung beitragen und neue Impulse setzen, um die Behandlungsmöglichkeiten von Kindern mit angeborenen Herzfehlern zu optimieren.
Die Schirmherrschaft - und damit auch die Auszeichnung der Gewinner - übernahm Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.
Innovative Forschung
„Lerntherapie für Kinder mit angeborenem Herzfehler“ des Kinderkardiologen Dr. Kai-Thorsten Laser vom Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen
Das Forschungsprojekt untersucht, ob angeborene Herzfehler zu Teilleistungsstörungen wie zum Beispiel Konzentrationsschwächen führen können. Ausgehend von diesen Ergebnissen werden zusammen mit dem lerntherapeutischen Institut „Der Bildungskompass“ in Bad Oeynhausen entsprechende Lerntherapie-Maßnahmen entwickelt.
Pflegepreis
„Die Erforschung der Pflege von herzkranken Kindern bis ins Erwachsenenalter“ von Kinderkrankenpflegerin Angela Kertz, Universitätsklinikum RWTH Aachen
Die integrative Versorgung von Patienten mit angeborenem Herzfehler steht für die Kinderkrankenpflegerin im Mittelpunkt ihrer Forschung. Es wird ein interdisziplinäres ärztliches und pflegerisches Expertenteam aufgebaut. Ziel ist es, den Pflegekräften der Herzkinder die notwendige Spezialisierung zu ermöglichen.
Nachwuchspreis
„Die Ernährung von herzkranken Kindern verbessern“ von Nicolas Börter, Doktorand am Universitätsklinikum Bonn
Kleine Patienten mit angeborenem Herzfehler werden oft mit einer Mangelernährung auf Intensivstationen aufgenommen. Das Forschungsprojekt aus Bonn soll messbare BioMarker finden, die früh auf das Auftreten eines Problems im Magen-Darm-Trakt hinweisen. Ziel ist, Komplikationen bei der Nahrungsaufnahme zu vermeiden.
Crowdfunding-Preis geht nach Aachen
Auch in diesem Jahr rief Sylvia Paul, Vorstand der Stiftung KinderHerz, zu einer großen Spendenaktion auf und verlieh einem Projekt den Crowdfunding Preis.
Die Entwicklung eines biologischen Elektrokabels für das Herz von Doktorand Hans Keijdener, vom Institut für Angewandte Medizintechnik der RWTH Aachen Universität, wurde von der Stiftung KinderHerz mit einem Crowdfunding-Preis ausgezeichnet. Es wurden Spendengelder über eine Schwarmfinanzierung gesammelt.
KinderHerz-Innovationspreis 2016
Der KinderHerz-Innovationspreis NRW 2016 würdigte die Arbeit von Menschen, die durch ihre Forschungsaktivitäten und ihr Engagement das Leben herzkranker Kinder spürbar verbessern. Eine enge Kooperation zwischen Forschung und Praxis ist entscheidend, um nicht nur das theoretische Wissen zu Herzfehlern und ihren Folgeerkrankungen zu schaffen, sondern mit diesem Wissen möglichst schnell den Alltag der kleinen Herzpatienten zu erleichtern.
Herzkinder stehen im Mittelpunkt. Deshalb zeichnet der Hauptpreis Konzepte in der klinischen oder experimentellen Kinder-Kardiologie, Kinderherz-Chirurgie und innerhalb der Anästhesie für herzkranke Kinder sowie den angrenzenden Spezialfeldern aus. Zudem motiviert die Stiftung KinderHerz explizit auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Nachwuchs- und Pflegebereich zur Bewerbung. Der Forschungspreis würdigt und finanziert nicht nur exzellente Projekte, sondern zeigt auch auf, wie viel Potenzial und Kreativität in der regionalen Forschungsarbeit steckt.
Wissenschaftsministerin Svenja Schulze übernahm die Schirmherrschaft und zeichnete die Gewinner aus.
Innovative Forschung
Die Forschungsgruppe um Dr. Ulrike Herberg von der Kinderkardiologie des Universitätsklinikums Bonn nahm den Hauptpreis entgegen. Ihr Forschungsvorhaben soll zeigen, ob Patienten mit einem komplexen angeborenen Herzfehler in großen Höhen und unter Belastung, z. B. beim Bergsport oder bei Flugreisen, Gefahren ausgesetzt sind und wie sich diese auswirken können.
Pflegepreis
In der Pflegekategorie wird das Projekt von Kristin Adler gefördert. Die Pflegewissenschaftlerin möchte ebenfalls am Standort Bonn eine Transitionssprechstunde initiieren. Hierdurch sollen herzkranke Kinder den eigenverantwortlichen Umgang mit ihrer Krankheit beim Übergang ins Erwachsenenalter erlernen.
Nachwuchspreis
Der Nachwuchspreis ging an ein Forscherteam aus Wuppertal. Durch ihre Studie sollen langfristig eintretende Herzerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes und chronischen Darmerkrankungen charakterisiert und eine Methode zur Früherkennung entwickelt werden.
Crowdfunding-Preis geht nach Münster
Nach Verkündung der Gewinnerprojekte hielt die Preisverleihung noch eine Überraschung für das Universitätsklinikum Münster bereit: Sylvia Paul verkündete, dass die Stiftung KinderHerz ein weiteres im Rahmen des Innovationspreises eingereichtes Forschungsvorhaben unterstützen wird und rief zu einer großen Spendenaktion auf. Ganz zur Freude von Kinderkardiologin Dr. Lammers: Ihr Antrag wurde für die Spendenaktion ausgewählt. Bei dem Projekt sollen durch ein spezielles Monitoring-Instrument Daten zum körperlichen Leistungsstand herzkranker Kinder ermittelt werden. So können Veränderungen in der Belastbarkeit früh erkannt und die Behandlung oder die Steigerung der körperlichen Bewegung individuell angepasst werden.