Erleichterungen für Herzkinder beim Langzeit-EKG sind wünschenswert
Jeden Tag kommen in Deutschland etwa 24 Kinder mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt. Mit Herzrhythmusstörungen zu leben ist für die kleine Klara und Kinder wie sie leider oft Alltag. Ein beängstigender und manchmal sogar lebensgefährlicher Umstand. Immer wiederkehrende Untersuchungen wie ein Langzeit-EKG sind oft der einzige Weg zur Überwachung - und bei herzkranken Kindern und Jugendlichen überlebenswichtig.
Eine neue Form des Langzeit-EKG ist leichter in der Handhabung und komfortabler
Kinder und Jugendliche können sowohl mit als auch ohne angeborenen Herzfehler an Herzrhythmusstörungen leiden. Das herkömmliche 12-Kanal-EKG stellt nur eine Momentaufnahme dar und kann nur zeitweilig auftretende Herzrhythmusstörungen nicht immer erfassen. Daher machen Herzrhythmusstörungen im Kindesalter häufig Holter(Langzeit)-EKG-Untersuchungen erforderlich, die den Herzrhythmus über einen längeren Zeitraum (bis 72 h) erfassen. Eine neue Form des Langzeit-EKG, die dieses Kriterium erfüllt, wird getestet: leichter in der Handhabung und die Kinder weniger einschränkend. Anhand einer innovativen Technologie wird das Langzeit-EKG in Form eines Pflasterstreifens mit integrierten Elektroden und elektronischem Chip auf den Brustkorb des Kindes geklebt. Ein neuartiger EKG-Monitor beginnt dann mit der Aufzeichnung und weist eine Ableitung der elektrischen Signale des Herzens auf. Bisherige Erfahrungen im Erwachsenenalter zeigen, dass der Rekorder aufgrund der direkten Ableitung über dem Herzen und verbesserter Software eine deutliche bessere Signalqualität hinsichtlich räumlicher und zeitlicher Auflösung ermöglicht als herkömmliche Langzeit-EKG.
Die Akzeptanz des Langzeit-EKG bei betroffenen Kindern steigt
Ziel ist die Verbesserung der Diagnostik als essenzielle Grundlage für eine optimale Therapie krankhafter Herzrhythmusstörungen im Kindes- und Jugendalter. Die Anwendbarkeit und der Nutzen dieser neuen EKG-Pflaster sollen im Projekt geprüft und evaluiert werden. Durch die Minimierung der Verkabelung wird bei betroffenen Herzkindern eine bessere Akzeptanz und ein gößerer Komfort beim Langzeit-EKG erreicht. Eine unerwünschte Schonhaltung der kleinen Patienten wird so minimiert und erzeugt realistischere Mess-Ergebnisse.
Die Prüfung, Anwendung und Etablierung dieser innovativen Technologie kann helfen, Therapieansätze von Herzrhythmusstörungen bei Kindern wie Klara optimaler zu gestalten. Positive Auswirkungen auf die psychosoziale Entwicklung und das Lebensgefühl sind ersichtlich.
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Ihre Hilfe kommt an: Der aktuelle Projektstand
Nach erfolgreichem Durchlauf des Studienprotokolls an TestpatientInnen, sowohl für Phase 1 als auch für Phase 2 wurde der Ablauf und die spezielle Auswertungssoftware für die Studienergebnisse angepasst. Sie steht nun zusammen mit einer für die Studie angepassten Datenbank in REDCap (Research Electronic Data Capture) zur Erfassung und Auswertung der erhobenen Daten bereit. In Phase 1 konnten mehr als 30 PatientInnen eingeschlossen werden. Für den Einsatz von einer oder zwei Elektrodenkabeln, also mit oder ohne Neutralelektrode, wurde kein signifikanter, qualitativer oder quantitativer Unterschied festgestellt, sodass für Phase 2 die weniger aufwendige Variante mit nur einem Elektrodenkabel präferiert wird.
Aktuell befindet sich die Studie in der Phase 2. Das Ärzteteam ist dabei, Auswertungen vorzunehmen, in denen beide Geräte für 24 Stunden von den PatientInnen getragen wurden. Im Fokus steht der direkte Vergleich bezüglich der klinisch auffälligen Befunde/Rhythmusstörungen und der Signalqualität. Für eine wissenschaftlich fundierte Aussage bezüglich der Vorteile des getesteten Mini-Holtes ist es noch zu früh, die bisherigen Ergebnisse sehen aber vielversprechend aus. Auch das Feedback der PatientInnen bezüglich des Comforts im Vergleich der beiden Geräte, könnte sehr spannend ausfallen.
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