Das haben wir vor
Eine möglichst lange Lebensdauer des Spenderherzens ist natürlich das allerwichtigste bei einer Transplantation. Dafür braucht es nicht nur eine verbesserte Diagnostik bei Problemen, sondern regelmäßige Kontrollen. Sie sind manchmal sogar überlebenswichtig für unsere kleinen Herzpatienten. Wir wollen den bestmöglichen Prozess dafür erarbeiten – direkt mit und für kleine Patienten.
Abstoßungen von transplantierten Organen schwächen den kindlichen Körper, insbesondere in seiner Wachstumsphase. Es ist daher extrem wichtig zu wissen, ob und wann sie auftreten könnten. Mehrere klinische Parameter können dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen – auch ohne gefährliche Eingriffe. Deren Auswertung optimieren wir, um die kleinen Patienten schonender versorgen und kontrollieren zu können.
Während des Projekts wird ein Protokoll aus verschiedenen Daten von unterschiedlichen Untersuchungen erstellt: Echokardiographie, Herz-MRT und biologisch bestimmbare Parameter – alles zur verbesserten Erkennung von Veränderungen. Statt eine Abstoßung zu diagnostizieren, beruht dieser Ansatz auf dem zuverlässigen Ausschluss einer Abstoßung. So können wir eine schonende Behandlungsstrategie entwickeln.
Das haben wir bereits erreicht
Wir konnten die klinische Versorgung von Kindern mit angeborenen Herzfehlern deutlich verbessern. Dank unseres Projekts werden neuerdings in der Kinderkardiologie an der Charité klinisch indizierte Herz-MRT von transplantierten kinderkardiologischen Patienten veranlasst. Mit diesen Untersuchungen kann den Herzkindern besser und schneller präventiv geholfen werden.
Mittels Herzultraschall, Blutuntersuchungen und MRT wurden bereits 135 kleine Patienten im Rahmen der Studie untersucht. Die Ergebnisse wurden mit mikroskopischen Untersuchungen vom Herzgewebe abgeglichen und ausgewertet. Nun ist die nächste Aufgabe, die Grundlagenforschung in die klinische Praxis zu übertragen und bessere Behandlungs- und Nachsorgekonzepte zu entwickeln. Das wird in den nächsten Jahren geschehen.
Nach erfolgreicher Durchführung der dreijährigen Studie arbeiten Dr. Lunze und ihr Team im Jahr 2024 daran, die Ergebnisse zu sichten, auszuwerten und der Forschungsgemeinschaft zur Verfügung zu stellen. Bei der diesjährigen Tagung der International Society of Heart & Lung Transplantation (ISHLT) in Prag und der nächsten Tagung im Jahr 2025 in Boston wurde und wird die Studie präsentiert. Die Ergebnisse werden im Jahr 2024 zudem als wissenschaftliches Paper beim renommierten Journal of Heart and Lung Transplantation eingereicht.
Im Juli 2024 wurden die finalen MRT-, Echo-, Herzkatheter-, Biopsie- und Blutprobendaten der in die Studie eingeschlossenen Patienten gesammelt. Im nächsten Schritt werden sie in Zusammenarbeit mit der Berliner Biostatistikerin Dr. Regina Stegherr (Institut für Biometrie und Klinische Epidemiologie, Charité Berlin) ausgewertet. Diese Daten legen die Grundlage für mögliche Folgestudien zur Früherkennung von Folgeproblemen nach einer Herztransplantation eines Herzkinds.
Wer uns motiviert
Dr. Fatima Lunze engagiert sich leidenschaftlich für die Entwicklung nichtinvasiver Methoden zur Überwachung transplantierter Kinderherzen. Ihre Forschung zielt darauf ab, belastende Eingriffe zu reduzieren und die Lebensqualität der kleinen Patienten zu verbessern. Erfahren Sie mehr über ihre Motivation und die Fortschritte des Projekts.
Nach einem plötzlichen Zusammenbruch 2012 wird bei Lisa-Marie eine Herzklappenundichte festgestellt. Trotz regelmäßiger Kontrollen verschlechtert sich ihr Zustand, bis 2015 eine Herztransplantation notwendig wird. Die Familie erlebt einen weiteren Schicksalsschlag: 2018 wird auch bei ihrer Schwester Lea-Sophie eine Herztransplantation erforderlich. Beide Schwestern zeigen beeindruckende Stärke und Lebenswillen.
Mit Ihrer Spende zum Erfolg: So setzen wir uns für herzkranke Kinder ein.
Um konkrete Erfolge in Kinderherz- und Notfallmedizin zu erreichen, fördern wir praxisnahe Forschungs- und Schulungsprojekte an renommierten Kliniken in Deutschland und Österreich. Die Förderung von Projekten ist von den Verantwortlichen bei der Stiftung KinderHerz zu beantragen. Anschließend werden sie bei uns intensiv geprüft, diskutiert und auch optimiert. Erst wenn alles stimmig ist, wird ein Antrag bewilligt.
Medizinische Fachausdrücke sind nicht jedem geläufig. Daher achten wir darauf, unseren Spendern den aktuellen Projektstand auf unserer Website und in Newslettern auf verständliche Art und Weise zu vermitteln. So erhalten alle, die der Stiftung nahestehen und sie unterstützen, einen fundierten Einblick in die von ihnen ermöglichte Forschungsarbeit.
Bei allen geförderten Forschungsprojekten ist es essentiell, dass sie zeitgerecht und strukturiert abgeschlossen werden. Dafür sorgen wir mit einer genauen Schlussprüfung. Danach berichten wir darüber, wie das Projekt während der Laufzeit die Heilungschancen und die Lebensqualität herzkranker Kinder verbessert hat. Parallel werden Ergebnisse geeigneter Projekte als Artikel bei wissenschaftlichen Medien durch die Verantwortlichen eingereicht und auch oft veröffentlicht. Besteht das Potential zu einem Folgeprojekt, stimmen wir dessen Chancen eng mit ihnen ab und erarbeiten gemeinsam nachhaltige Lösungen für weitere Fördermöglichkeiten.