Endlich ist es so weit. Am 13. März 2008 erblickt die kleine Nora Friederike Erichsen in Göttingen das Licht der Welt. Bei ersten Untersuchungen scheint Nora kerngesund (gute Werte in allen Bereichen). Nach Abschluss der Routineuntersuchungen kann die Familie nach Hause. Im Alltag bemerken die Eltern, das Nora beim Trinken fürchterlich schwitzt. Als dann auch noch ein Magen-Darm-Infekt hinzukommt, gehen sie mit der Kleinen zum Arzt.
Diagnose: Drei Löcher im Herzen
Hier werden auffällige Herztöne festgestellt. Weitere Untersuchungen ergeben, dass Nora drei Löcher im Herzen hat. Ein Schock für die Familie. Nora muss operiert werden. In einer langen OP werden die Löcher verschlossen. Nach der Entlassung aus der Klinik hat die Kleine an Gewicht kaum zugelegt und kann nur wenig Kraft aufbringen. Nach weiteren Untersuchungen kommen die Ärzte zu dem Entschluss, dass bei Nora eine Mitralklappe eingesetzt werden muss. Eine 14-stündige OP muss Nora im Februar 2009 über sich ergehen lassen. Nach der langen OP muss die Kleine reanimiert werden. Aber Nora kämpft sich zurück ins Leben. Keine leichte Zeit für die ganze Familie. Acht lange Wochen bleibt Nora noch in der Klinik zur Beobachtung. Mutter Christina weicht ihrer Tochter nicht von der Seite. Dann kommt der lang ersehnte Tag der Entlassung und die kleine Nora kann mit ihrer Mutter endlich nach Haus.
Gute Versorgung im Deutschen Herzzentrum Berlin
Im Laufe der Zeit muss Nora zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen, aber sie entwickelt sich gut und lebt fast wie ein gesundes Kind. 10 Jahre später verschlechtern sich plötzlich ihre Werte. Sie wird ans Deutsche Herzzentrum Berlin zur Herzkatheteruntersuchung gebracht und dort behandelt. Anschließend werden halbjährlich Belastungstests durchgeführt. Im April 2021 geht es wieder nach Berlin. Die Werte sehen gut aus, Nora hat an Gewicht zugelegt. Bei einer Routinekontrolle sehen die Ärzte aber, dass die Schließfunktion der Klappe nicht mehr so gut funktioniert. „Das liegt daran, dass Nora gewachsen ist und die Klappe der größeren Belastung nicht mehr standhalten kann. Daher muss die Klappe ausgetauscht werden“, erklären die Ärzte der Familie. Am 25. August geht es für Nora und ihre Mutter nach Berlin für Voruntersuchungen, bevor am 1. September die Klappe ausgetauscht wird. 9 ½ Stunden dauert die OP. Dieses Mal gibt es keine Komplikationen. Nora muss permanent Blutverdünner nehmen, damit keine Gerinnungen entstehen. Ansonsten ist alles gut. Mittlerweile ist Nora wieder zu Hause, macht regelmäßig Krankengymnastik und wartet mit ihrer Mutter auf einen Reha-Termin. Wegen Corona kommt es zu Verzögerungen. Betreut wird die Familie in Berlin von Frau Prof. Dr. Schmitt.
Die Familie hält zusammen und die kleine Nora hält durch
„Nora ist eher ein zurückhaltendes und vorsichtiges Kind und spielt gern mit ihren beiden Schwestern Jara und Marla“. Jara ist 11 und Marla 6 Jahre alt. Die beiden Schwestern nehmen keine Rücksicht und spielen mit ihr wie mit einem gesunden Kind. „Wir wollten, dass Nora auch ganz normal aufwächst und sich nicht anders fühlt als ihre Schwestern“, betont Mutter Christina Erichsen. Durch die Krankenhausaufenthalte hat die Kleine Verlustängste entwickelt, so dass sie nur schlecht allein bleiben kann. Sie ist eine leidenschaftliche Playmobilspielerin, fährt gern Fahrrad und besucht seit Februar 2020 eine Förderschule. In ihrer Klasse fühlt sie sich wohl und darf im Schulsport alles mitmachen. Vater Lars Erichsen geht mit der Situation ganz souverän um und ist die familiäre Stütze. Er hat in der schweren Zeit alles gemanagt. Christina Erichsen hatte zunächst Schwierigkeiten, was sich aber mittlerweile gelegt hat. Beide Eltern sind berufstätig.
Der Blick geht nach vorne
Wenn alles gut verläuft, muss die in diesem Jahr eingesetzte Klappe nicht mehr ausgetauscht werden. Da bei dieser OP schon ein etwas größerer Klappenring eingesetzt wurde, mit dem auch Erwachsene leben können. Als nächstes steht ein Urlaub auf einem Bauernhof an. Hier freuen sich Nora und ihre Schwestern schon besonders drauf. Und das hat sich die ganze Familie auch verdient!
