Lino – ein Kämpferherz überrascht seine Ärzte

Bei Lino wird bereits im Mutterleib eine Aortenstenose diagnostiziert. Ein Schock für die ganze Familie. Es folgt eine Zeit voller Bangen und Hoffen. Doch nach Linos schwerem Start ins Leben gibt es Grund für Optimismus.

Diagnose schon im Mutterleib: Lino droht ein Einkammerherz

Sonja und ihr Mann sind in freudiger Erwartung: Ihr drittes Kind ist unterwegs. Bei einer Routineuntersuchung im sechsten Schwangerschaftsmonat bekommen die beiden jedoch eine beängstigende Nachricht - ihr noch ungeborener Sohn hat eine kritische Aortenstenose, also eine viel zu kleine linke Herzklappe. Der zuständige Gynäkologe verweist die junge Mutter in die Klinik Josefinum nach Augsburg, wo weitere Untersuchungen gemacht werden.


Die Ärzte erklären den besorgten Eltern, dass eine sogenannte Klappensprengung noch im Mutterleib die einzige Chance ist, um Lino vor einem Einkammerherz zu bewahren. „Eine gruselige Vorstellung - sowohl damals als auch heute noch“, erzählt uns Linos Mama. Drei Mal muss der Eingriff verschoben werden, da keine optimalen Bedingungen vorliegen. Bei der Klappensprengung wird durch den Bauch der Mutter ein kleiner Herzkatheter bis ins Herz des Kindes geschoben. Durch dieses Verfahren gelingt es den Kardiologen, einen Ballon in Linos winziger Aortenklappe zu platzieren und aufzupumpen. Dadurch soll das Blut besser fließen und die linke Herzhälfte besser wachsen können. Zwei Versuche und 20 Minuten später heißt es „Abwarten und Hoffen“.

Transport ins Deutsche Herzzentrum München

Die restliche Schwangerschaft verläuft weitestgehend unauffällig, doch die Angst ist ein ständiger Begleiter. Wird Linos Herz wachsen? Was kommt noch auf uns zu? Bei den regelmäßigen Kontrollen ist es immer das Gleiche: Das Herz wächst, doch die linke Herzhälfte ist immer noch zu klein. Schnell wird klar, dass der Kleine in Augsburg geboren und drei Tage später mit dem Rettungswagen ins Herzzentrum München verlegt werden soll, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Hier unterstützt die Stiftung KinderHerz unter anderem das Projekt „Hirnwachstum und neurologische Entwicklung“.

Linos Geburt verläuft glücklicherweise normal und sogar das Stillen funktioniert einwandfrei, was bei herzkranken Kindern eher eine Seltenheit ist. „Mir war besonders das Stillen sehr wichtig“, erinnert sich Linos Mutter. „Ich habe mich lange Zeit nach Alternativen umgeschaut, falls es nicht funktionieren sollte.“ Der kleine Patient bekommt von Anfang an Medikamente, damit der Ductus - eine Arterie, die den Blutfluss von Herz und Lunge reguliert - offenbleibt.

Ärzte sind begeistert von Linos positiver Entwicklung.

Die Freude ist riesig: Lino darf endlich nach Hause.

Ein schwerer Start ins Leben, doch Lino erweist sich als Kämpfer.

Wir wünschen dir alles Gute für dein weiteres Leben, Lino!

Ein erster Hoffnungsschimmer

Wie geplant geht es für die Familie drei Tage später weiter ins Herzzentrum München. Doch es folgt ein erneuter Rückschlag. Linos linke Herzhälfte ist immer noch viel zu klein, um seinen Körper zu versorgen. Die Ärzte diagnostizieren ein Borderline Hypoplastisches Linksherz. Damit scheinen die drei Operationen zum Einkammerherz die einzige Therapiechance für Lino zu sein.


„Wofür habe ich die Operation während der Schwangerschaft überhaupt über mich ergehen lassen? Warum musste ich dieses Risiko eingehen, wenn es doch nichts gebracht hat?“, fragt sich seine Mama sichtlich emotional. Der Kleine bekommt während seines Aufenthaltes weitere Medikamente, baut aber immer mehr ab. Bei jedem neuen Besuch seiner Eltern ist er an mehr Geräten angeschlossen. Bei einer MRT-Untersuchung, mit der das Herzvolumen gemessen werden kann, dann ein kleiner Hoffnungsschimmer: Wie es aussieht, ist Linos linke Herzkammer nicht so klein wie zunächst angenommen und die Kinderkardiologen versuchen, die linke Herzhälfte doch noch zu erhalten. Die Ärzte planen, einen Übergangsstatus herzustellen, der es der linken Herzhälfte ermöglichen soll, leichter zu arbeiten und dadurch besser zu wachsen. Sechs Tage nach Linos Geburt wird operiert.

Riesige Freude: Lino darf nach Hause

Seine Lungenarterie wird abgeklemmt, damit das wichtige Organ nicht von Blut überschwemmt wird. Außerdem wird ein Patch - eine Art Flicken zwischen dem rechten und linken Vorhof - angebracht, damit das Blut in die richtige Richtung fließen kann. Zwei Tage später wird zusätzlich ein Stent, ein kleines Röhrchen, in den noch offenen Ductus eingesetzt, damit dieser weiterhin offenbleibt und die Medikamente abgesetzt werden können. Damit ist ein Übergangszustand erreicht, der es der linken Herzhälfte erleichtert, zu pumpen und dadurch besser zu wachsen.


Drei Wochen später darf die Familie vorerst nach Hause, und Linos Geschwister, drei und sechs Jahre alt, können ihren Bruder endlich kennenlernen. Die Freude ist riesig. Nun heißt es erstmal Aufatmen, aber auch Abwarten, wie sich das Herz des kleinen Kämpfers entwickelt. Weitere sechs Wochen später wird bei einer routinemäßigen Herzkatheteruntersuchung spontan ein zweiter Stent eingesetzt, da der erste nicht ausreicht. Doch Linos Herz entwickelt sich positiv und die linke Herzhälfte wächst gut genug, sodass die Gefahr eines Einkammerherzens endgültig abgewendet ist.

Grund für Optimismus: Lino erholt sich gut

Mit vier Monaten muss Lino eine letzte große Operation über sich ergehen lassen. Dabei wird der Ductus abgeklemmt, die Lungenarterie wieder freigelegt und der Aortenbogen erweitert. Damit ist der normale Herzkreislauf wieder hergestellt. Der kleine Patient erholt sich langsam, aber sehr gut. Bis heute sind seine zuständigen Ärzte begeistert von seinen Fortschritten. „Von so einem guten Ergebnis hätten die Ärzte nicht mal zu träumen gewagt“, freut sich seine Mutter.

Wir wünschen Lino und seiner Familie alles Gute für die Zukunft und hoffen, dass nun alles überstanden ist!

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