Wie zeigt sich die Beeinträchtigung der Lungenfunktion bei Kindern mit Herzfehlern?
Rafi hat einen Herzfehler. Er läuft, springt und turnt wie seine Klassenkameraden. Aber er ist schnell müde. Schneller als die anderen kommt er aus der Puste. Für ihn ist das normal, er kennt es nicht anders. Denn Herz und Lunge sind eine Einheit, die eng zusammenarbeiten und voneinander abhängig sind. Obwohl das Hauptaugenmerk bei Kindern mit einem Herzfehler auf dem Herzen liegt, sollte die Lunge stets im Blick bleiben.
Ein großer Lungenfunktionstest legt Einschränkungen beim Ein- und Ausatmen offen
Im Mittelpunkt unserer Studie stehen Kinder mit angeborenen Herzfehlern. Ein großer Lungenfunktionstest beschäftigt sich unter anderem mit möglichen Einschränkungen beim gezielten Ein- und Ausatmen und der Frage, welche Gründe dafür vorliegen. So kann z. B. eine „kleine“ Lunge dazu führen, dass die Herzkinder kein „normales“ Atemvolumen aufweisen. Ebenso werden mögliche Lungenfunktionsstörungen und ihre Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit und die oft damit einhergehende Lebensqualität untersucht.
Die aktuelle Fragestellung ist besonders für Kinder mit nur einer funktionierenden Herzkammer – die sogenannten Fontan-Kinder - sehr interessant. Kann bei Patienten mit einer guten Lungenfunktion die Lungendurchblutung verbessert und dadurch gleichzeitig das rechte Herz entlastet werden? Bis Mitte 2020 wurden insgesamt 490 Messungen bei kleinen Herzpatienten durchgeführt. Die Zeit des „Lockdowns" wurde besonders zur Datenpflege und -aufbereitung genutzt.
Aus Ursache und Wirkung ergeben sich Therapie-Ansätze
Im Jahr 2021 liegt der Untersuchungsschwerpunkt bei Herzkindern mit Zyanose (Sauerstoffmangel) sowie mit Rechts-Herz-Erkrankungen. Im weiteren Verlauf des Projektes und bei Kenntnis von Ursache und Wirkung werden therapeutische Optionen erarbeitet, wie Lungenfunktionsstörungen langfristig verhindert werden können. Durch eine spezielle „Lungen-Rehabilitation" sollen die Lebensqualität eines herzkranken Kindes, die Leistungsfähigkeit eines kleinen Patienten und vielleicht sogar der Verlauf der Herzerkrankung verbessert werden. Das kann Kindern wie Rafi das Leben erleichtern.
Ihre Hilfe kommt an: Der aktuelle Projektstand
Update: Insgesamt wurden bisher 490 Messungen bei 342 verschiedenen Patienten durchgeführt. Aufgrund einiger technischer und methodischer Probleme wurden nun alle Untersuchungen rückwirkend auf Gültigkeit/Plausibilität geprüft. Zurzeit können 232 valide Tests wissenschaftlich ausgewertet werden.
Ausblick: Aufgrund der recht ungleichen Verteilung der anteiligen Herzfehler (bei gut der Hälfte liegt ein Rechts-Herzfehler vor), sollen nun noch vorrangig Links-Herz Obstruktionen, Shunts und nach Möglichkeit auch Einkammer-Herz Patienten untersucht werden.
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