Studie zur Höhenanpassung bei Herzpatienten

Wie reagiert der Körper von Fontan-Patienten nach der OP auf unzureichende Sauerstoffzufuhr? Wie verhält er sich während Flugreisen oder Aufenthalten in größerer Höhe? Um konkrete Antworten und Handlungsempfehlungen geben zu können, erforscht das Zentrum für Kinderheilkunde des Universitätsklinikums Bonn gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Deutschen Sporthochschule Köln den "Alltäglichen Hypoxie-Stress“ von Herzpatienten.

Projektort:
Zentrum für Kinderheilkunde Universitätsklinikum Bonn

Zeitplan:
Oktober 2023

Projektleitung:
Frau Dr. Nicole Müller
Herr Dr. Julian Alexander Härtel

Fördervolumen:
260.000 €

Studienbedingungen wie bei Astronauten

Das Leben vieler Herzpatienten und ihrer Familien ist in Folge der Fontan- OP bestimmt von Unsicherheit. Ein Faktor dafür ist die unzureichende Datenlage zur körperlichen Belastbarkeit von Fontan-Patienten in Höhensituationen. Die Höhenstudie des Universitätsklinikums Bonn am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) soll diese Datenlage verbessern, um Betroffenen und Familien so konkrete Handlungsempfehlungen geben zu können. 

Am Forschungszentrum „:envihab“ des DLR wird der Aufenthalt von Probanden mit Fontan-Zirkulation in größerer Höhe simuliert. Wo normalerwerweise Astronauten der Europäischen Space Agency (ESA) für bevorstehende Weltraummissionen durchgecheckt werden, misst das Team der Bonner MedizinerInnen Dr. Nicole Müller und Dr. Julian Alexander Härtel im Rahmen der Studie die Körperreaktion von Fontan-Patienten auf Höhenunterschiede. Eine Nacht lang werden die Probanden überwacht und Daten zum Blutfluss und zur Gehirndurchblutung erhoben. Die Leistungsfähigkeit und mögliche Einschränkungen durch unzureichende Sauerstoffzufuhr werden mit Hilfe der sogenannten Spiroergometrie getestet. Im Schlaf werden zudem verschiedene Schlafparameter in einem diagnostischen Verfahren gemessen und dokumentiert. Das ermöglicht direkte Rückschlüsse auf die Sauerstoffversorgung, die Schlafqualität und Atmung der Patienten.

„Wie verhält sich der Körper von Fontan-Patienten bei Sauerstoffmangel? Mit unseren Studienergebnissen wollen wir den betroffenen Patienten konkrete Antworten und Handlungsempfehlungen geben.“

Dr. Nicole Müller

Fontan-Patienten wie Christian sollen von den Studienergebnissen profitieren.

Dort wo sich normalerweise Astronauten wie Matthias Maurer auf Missionen vorbereiten, findet die Höhenstudie statt.

Digital überwacht: An den Monitoren werden die Studiendaten nachverfolgt.

Seite an Seite für die Herzmedizin: Die Stiftung KinderHerz und das DLR.

Klare Antworten für Fontan-Patienten im Blick

Übrigens: Mit 111 Euro können Sie eine umfassende Untersuchung zur Höhenanpassung finanzieren

Die Fontan-Studie hat das Ziel, Patienten mit einer nur unvollständig ausgebildeten oder sogar fehlenden Herzkammer, eindeutige Antworten und Empfehlungen an die Hand zu geben, wie sich ihr Körper bei Sauerstoffmangel in größerer Höhe verhält. Welche Höhe ist unbedenklich und wo beginnt evtuell eine kritische Phase? Worauf sollte ich als Fontan-Patient achten und was ist unbedenklich?

Im besten Fall kann die Höhenstudie des Universitätsklinikums Bonn und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt dazu beitragen, Bedenken auszuräumen und die Lebensqualtiät der Fontan-Patienten zu steigern. Dann steht auch Herzpatienten mit Fontan-OP für einen unbeschwerten Aufenthalt in den Bergen oder eine Flugreise nichts mehr im Wege.

 

Ihre Hilfe kommt an: Der aktuelle Projektstand

Update: Die Studienphase ist abgeschlossen. Die 18 Probanden (im Alter von 16-40 Jahre) hielten sich jeweils in Dreiergruppen für 4 Tage gemeinsam mit dem Team in einem Modul mit mehreren Einzelzimmern, einem gemütlichen Wohn- und Essraum, einer eigenen Küche und zahlreichen Untersuchungsräumen auf. Das Besondere an dieser „Wohngemeinschaft“ ist, dass man das gesamte Modul in eine Höhenumgebung umwandeln kann. Dies geschieht durch Entzug von Sauerstoff bei gleichen Druckverhältnissen, so dass in diesem Fall die Luftzusammensetzung eines 2.500 m hohen Berges simuliert wird, die ebenfalls den Verhältnissen in einer Kabine eines Passagierflugzeuges in maximaler Reiseflughöhe entspricht. Während des Aufenthaltes wurden zahlreiche Untersuchungen durchgeführt, die anfangs in normaler Raumluft und dann für die letzten 36 Stunden in sauerstoffarmer simulierter Höhenluft, stattfanden. Die Patienten/Innen waren von der Umsetzung begeistert.

Ausblick: In den nächsten Monaten werden die Ergebnisse ausgewertet. Dabei erhoffen sich die Wissenschaftler Erkenntnisse darüber, ob und in welchem Ausmaß, die Sauerstoffarmut zu Veränderungen der Flusseigenschaften des Fontan-Kreislaufs geführt hat. Zudem wird analysiert, ob es überdurchschnittliche Auswirkungen auf die Sauerstoffsättigung, die Belastbarkeit in der Höhe, das Schlafverhalten und das allgemeine Wohlbefinden der Patienten hat. Denn durch die fehlende Herzkammer kann ein Druckanstieg in der Lunge, der durch Sauerstoffarmut entstehen kann, nicht in normalem Maße, wie es bei gesunden Menschen der Fall ist, ausgeglichen werden. Die möglichen Folgen wären Luftnot, Kreislaufprobleme und eine schlechtere Herzfunktion.

Die Mission der Stiftung KinderHerz: #space4hearts

Der deutsche ESA-Astronaut Matthias Maurer fliegt als Botschafter der Stiftung KinderHerz zur ISS - und wir geben ihm einige Aktionen an die Seite.

Zum Beispiel den Weltenfahrer, eine kleine Skulptur aus Holz, die mit ins All kommt. Oder ein riesiges blühendes Herz, das aus dem All sichtbar sein wird. Weitere Aktionen rundum #space4hearts finden Sie in der Übersicht an dieser Stelle.

Persönlichkeiten und Aktionen

Unser Forschungsprojekt „Höhenanpassung“ untersucht die Belastbarkeit von Fontan-Patienten, die bei Unternehmungen und Reisen oftmals eingeschränkt sind.

Wir wollen erforschen, wie sich eine akute Höhenveränderung auf sie auswirkt. Das untersuchen wir in der DLR-Forschungsanlage :envihab, um langfristig Empfehlungen bei Höhenexposition machen zu können.

Zur Studie Höhenanpassung

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8.700 Herzkinder pro Jahr sind unsere Motivation als Stiftung KinderHerz

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Wir informieren:

Wir sind Aufklärer und zugleich Sprachrohr für herzkranke Kinder. Wir möchten in der Öffentlichkeit Bewusstsein schaffen, Wissen vermitteln und sensibilisieren für eine große Gruppe Betroffener, die sonst oftmals eine zu leise Stimme haben. Der Weltraumflug unseres Botschafters Matthias Maurer hilft uns dabei, diese Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Wir verbinden:

Wir bringen Menschen an einen Tisch, die in einer Zusammenarbeit mehr für unsere Herzkinder bewegen können als alleine: Ideengeber, Umsetzer und Entscheider aus Medizin, Medien, Politik und Wirtschaft, aus Sportorganisationen und Bildungsinstituten. Und wir sind froh, dass wir diese Partnerschaften jetzt um DLR und ESA bereichern können.

Hoch hinaus

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Sylvia Paul
Vorstand

Kompaktinfos

Die Projektskizze „Studie zur Höhenanpassung bei Fontan-Patienten“ gibt Ihnen einen kompakten Überbllick über das Forschungsprojekt.

Wir finanzieren aktuell über 30 Projekte. Dieses Dokument liefert einen Überblick und Zahlen, Daten und Fakten über die Stiftung KinderHerz.