Ein komplizierter Herzfehler
Josef leidet unter einer Fallot-Tetralogie und muss behandelt werden. Trotzdem - oder gerade weil sein Herz nicht wie bei gesunden Kindern funktioniert, ist regelmäßige Bewegung immens wichtig für seinen Körper. Um seine Aktivität zu messen und aufzuzeichnen, trägt Josef Bewegungstracker.
Auf Schritt und Tritt getrackt
Aktuell 7.368 Schritte, verrät ein schneller Blick auf das Handgelenk. Es ist erst kurz nach Mittag. Der zehnjährige Josef ist gerade von der Schule nach Hause gekommen. In der großen Pause hat er mit seinen Mitschülern Fangen und Verstecken gespielt, erzählt er. „Meistens bewege ich mich doppelt so viel, wie ich eigentlich sollte.“ Mindestens eine Stunde Bewegung pro Tag empfehlen seine Ärzte. Ein kleiner Aktivitätstracker am Arm hilft Josef dabei, ein gesundes Pensum einzuhalten.
Nach der Operation am offenen Herzen treibt Josef Sport wie alle Kinder in seinem Alter.
Josef wird bereits im Alter von acht Monaten am offenen Herzen operiert. Der Junge leidet unter einer Fallot-Tetralogie. Bei dieser komplizierten angeborenen Fehlbildung sind die Herzscheidewand und die großen Blutgefäße am Herzen defekt. Das lässt sich dank moderner medizinischer Möglichkeiten korrigieren. „Uns hat es sehr beruhigt, dass die Ärzte am Deutschen Herzzentrum München ein genaues Bild von Josefs Herzfehler und dem Ablauf des Eingriffs hatten“, sagt seine Mutter. „Es hätte nicht besser laufen können.“
Einige Jahre sind seitdem vergangen. Jahre ohne Komplikationen. „Ich bin froh, dass es keine Zwischenfälle gab“, sagt Josef. Sein Herzfehler belastet ihn heute nicht. Josef spielt Handball bei der HSG Isar-Loisach – schon seit drei Jahren und mit vollem Körpereinsatz. In den Winterferien fährt er ins Ski-Camp. Der große Bruder ist Leichtathlet, Papa fährt Mountainbike. Sport ist eine Angelegenheit für die ganze Familie. „Wir joggen auch oft gemeinsam“, berichtet Josefs Mutter.
Wissenschaftler unterstützen, die herzkranken Kindern eine lebenswerte Zukunft ermöglichen
Es ist nicht lange her, da lässt Josef jede seiner Bewegungen sogar auf Schritt und Tritt verfolgen. Ein Aktivitätstracker zeichnet zehn Tage lang jede aktive Minute des Herzpatienten auf. Aus dem kleinen Gerät lesen Forscher am Deutschen Herzzentrum München spannende Daten aus. Sie erfahren dadurch, wie der Aktivitätsgrad, die Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität bei herzkranken Kindern zusammenhängen. „Uns war es wichtig, dass wir den Forschergeist der Wissenschaftler unterstützen, die herzkranken Kindern eine lebenswerte Zukunft ermöglichen möchten“, betont Josefs Mutter.
Josef weiß, wie wichtig Sport für ihn ist
Josef erfährt durch seine Teilnahme an der Studie, dass seine Leistungswerte im beruhigenden Soll liegen. Das gesamte Projekt hat ihn inspiriert. Mittlerweile trägt er einen eigenen Aktivitätstracker am Handgelenk. Die Kinderherz-Spezialisten wird es freuen. Josef legt jetzt die Grundlagen für sein späteres Bewegungsverhalten als Erwachsener. So funktioniert Prävention.